3:50 - Was euch verboten wurde


Jesus sprach: „Und (ich komme), das zu bestätigen, was von der Tora vor mir vorhanden war, und um euch einiges von dem zu erlauben, was euch verboten wurde. So komme ich zu euch mit einem Zeichen von eurem Herrn. Daher fürchtet Gott und gehorchet mir.” [Al Imran 3:50]

وَمُصَدِّقًا لِّمَا بَيْنَ يَدَيَّ مِنَ التَّوْرَاةِ وَلِأُحِلَّ لَكُم بَعْضَ الَّذِي حُرِّمَ عَلَيْكُمْ وَجِئْتُكُم بِآيَةٍ مِّن رَّبِّكُمْ فَاتَّقُوا اللَّـهَ وَأَطِيعُونِ
 
Schiitische Kommentare

Al-Khairani berichtete, dass sich sein Vater einst bei Imam Ali Ar-Rida (a.) in Khurasan befand und jemand zu ihm sprach: „O mein Herr, an wen muss ich mich für meine Rechtleitung wenden, wenn dir etwas zustoßen sollte?” Imam Ar-Rida (a.) antwortete: „Wende dich an meinen Sohn Muhammad.” Der Fragende schien seinen Sohn Muhammad (a) für zu jung zu halten und so sprach Imam Ar-Rida (a.): „Wahrlich, Gott erweckte Jesus, den Sohn der Maria (a.), als einen Gesandten und gesetzbringenden Propheten und er begann seine Aufgabe in einem jüngeren Alter als Muhammad (a.).” [Al-Kafi von Al-Kulaini, Band 1 Seite 322 Hadith 13]

الحسين بن محمد، عن الخيراني، عن أبيه قال: كنت واقفا بين يدي أبي الحسن عليه السلام بخراسان فقال له قائل: يا سيدي إن كان كون فإلى من؟ قال: إلى أبي جعفر ابني، فكأن القائل استصغر سن أبي جعفر عليه السلام، فقال أبو الحسن عليه السلام: إن الله تبارك وتعالى بعث عيسى ابن مريم رسولا نبيا، صاحب شريعة مبتدأة في أصغر من السن الذي فيه أبو جعفر عليه السلام

Sama'ah Ibn Mihran berichtete, dass Imam Ja'far As-Sadiq (a.) sagte: „Jeder Prophet, der nach Moses (a.) entsandt wurde, übernahm die Tora, seine Gesetzgebung und seinen Weg, bis Jesus (a.) mit dem Evangelium und Ausharrungsvermögen entsandt wurde, wodurch das Gesetz von Moses (a.) und sein Weg aufgehoben war. So übernahm jeder Prophet, der nach Jesus (a.) entsandt wurde, seine Gesetzgebung und seinen Weg, bis Muhammad (s.) entsandt wurde.” [Al-Kafi von Al-Kulaini, Band 2 Seite 17 Hadith 2; Mir'at-ul-Uqul, Band 7 Seite 98: Muwaththaq, Al-Majlisi stufte die Überlieferung als vertrauenswürdig ein]

عدة من أصحابنا، عن أحمد بن محمد بن خالد، عن عثمان بن عيسى، عن سماعة ابن مهران عن الصادق عليه السلام: وكل نبي جاء بعد موسى عليه السلام أخذ بالتوراة وشريعته ومنهاجه حتى جاء المسيح عليه السلام بالإنجيل، وبعزيمة ترك شريعة موسى ومنهاجه فكل نبي جاء بعد المسيح أخذ بشريعته ومنهاجه، حتى جاء محمد صلى الله عليه وآله

Muhammad Ibn Salim berichtete, dass Imam Muhammad Al-Baqir (a.) sagte: „Gott entsandte den Propheten Jesus (a.) mit dem Zeugnis, dass keiner anbetungswürdig ist außer dem einen Gott und, dass alles, was er überbrachte, von Gott stammt. Er erlegte ihnen eine Gesetzgebung und einen Weg auf, sodass der Sabbat aufgehoben wurde, dessen Ehrung ihnen zuvor angeordnet war und allgemein der Weg und die Sunnah, womit der Prophet Moses (a.) entsandt wurde. Wer nicht dem Weg des Propheten Jesus (a.) folgte, den ließ Gott in das Höllenfeuer eintreten und wahrlich, alle Propheten wurden damit entsandt, dem einen Gott keine anderen Götter zur Seite zu stellen.” [Al-Kafi von Al-Kulaini, Band 2 Seite 28 - 29 Hadith 1]

علي بن محمد، عن بعض أصحابه، عن آدم بن إسحاق، عن عبد الرزاق بن مهران، عن الحسين بن ميمون، عن محمد بن سالم، عن أبي جعفر عليه السلام قال: ثم بعث الله عيسى عليه السلام بشهادة أن لا إله إلا الله والاقرار بما جاء به من عند الله وجعل لهم شرعة ومنهاجا فهدمت السبت الذي أمروا به أن يعظموه قبل ذلك وعامة ما كانوا عليه من السبيل والسنة التي جاء بها موسى فمن لم يتبع سبيل عيسى أدخله الله النار وإن كان الذي جاء به النبيون جميعا أن لا يشركوا بالله شيئا

Muhammad Al-Halabi berichtete, dass Imam Ja'far As-Sadiq (a.) sagte: „Zwischen David (a.) und Jesus (a.) waren 400 Jahre und es gehörte zur Gesetzgebung von Jesus (a.), dass er mit dem Glauben an den einen Gott und der Aufrichtigkeit aufgetreten ist und mit dem, was Noah (a.), Abraham (a.) und Moses (a.) empfohlen wurde. Gott offenbarte Jesus (a.) das Evangelium und nahm von ihm den Bund entgegen, der von allen Propheten entgegengenommen wurde und Gott ordnete ihm in der Schrift das Gesetz an, sich mit dem Glauben für das Gebet zu erheben, das Rechte zu gebieten, das Verwerfliche zu verbieten, das Verbotene zu verwehren und das Erlaubte zu gestatten und Er offenbarte ihm im Evangelium Ermahnungen und Gleichnisse. Darin befanden sich keine Wiedervergeltungen, keine Strafurteile und keine Erbverpflichtung. Gott offenbarte Jesus (a.) eine Erleichterung von dessen, was Moses (a.) in der Tora offenbart wurde und dies ist das Gotteswort, worin folgender Ausspruch Jesu (a.) an die Kinder Israels enthalten ist: »Um euch einiges von dem zu erlauben, was euch verboten wurde.« - 3:50 - Jesus (a.) befahl den Gläubigen seiner Anhänger, an die Gesetzgebung der Tora sowie an die Gesetzgebung des Evangeliums zu glauben.” [Tafsir Al-Ayyashi, Band 1 Seite 175 Hadith 52]

عن محمد الحلبي عن أبي عبد الله عليه السلام قال: كان بين داود وعيسى بن مريم عليه السلام أربعمائة سنة، وكان شريعة عيسى انه بعث بالتوحيد والاخلاص وبما أوصى به نوح وإبراهيم وموسى، وأنزل عليه الإنجيل واخذ عليه الميثاق الذي أخذ على النبيين وشرع له في الكتاب أقام الصلاة مع الدين، والامر بالمعروف، والنهى عن المنكر و تحريم الحرام، وتحليل الحلال، وانزل عليه في الإنجيل مواعظ وأمثال [وحدود] ليس فيها قصاص ولا أحكام حدود، ولا فرض مواريث وانزل عليه تخفيف ما كان نزل على موسى عليه السلام في التورية، وهو قول الله في الذي قال عيسى بن مريم لبنى إسرائيل ولأحل لكم بعض الذي حرم عليكم وأمر عيسى من معه ممن اتبعه من المؤمنين أن يؤمنوا بشريعة التورية والإنجيل


Ali Ibn Ibrahim Al-Qummi (r.) erklärt bereffend dem Vers: »Um euch einiges von dem zu erlauben, was euch verboten wurde« - 3:50 - Folgendes: „Es handelt sich um den Sabbat, das Fett und die Vögel, was Gott den Kindern Israels verboten hatte.” [Tafsir Al-Qummi, Band 1 Seite 103]

قال علي بن إبراهيم في قوله: { ولأحل لكم بعض الذي حرم عليكم } وهو السبت والشحوم والطير الذي حرمه الله على بني اسرائيل

Abu Ja'far At-Tusi (r.) erklärt: „Wahrlich, der Prophet Jesus (a.) erlaubte ihnen das Fleisch der Rehe, das Bauchfell und Dinge der Vögel und Fische, was zuvor in der Gesetzgebung des Propheten Moses (a.) verboten war, doch er erlaubte ihnen nicht alles, was ihnen verboten war, unter dem sich das Unrecht, der Zwang, die Lüge, der Spott und anderes außer diesem befand.” [At-Tibyan-ul-Jami' Li-Ulum-il-Qur'an, Band 2 Seite 470]

قال ابو جعفر الطوسي: فانما أحل لهم لحوم الابل والثروب وأشياء من الطير والحيتان، مما كان محرماً في شرع موسى عليه السلام ولم يحل لهم جميع ما كان محرماً عليهم من الظلم، والغصب، والكذب، والعبث وغير ذلك

Abu Ali At-Tabarsi (r.) erklärt: „Und man sagt, dass ihnen das Fleisch der Rehe erlaubt wurde, Getränke und einige der Vögel und Fische, was den Kindern Israels zuvor verboten war und dies ist die Ansicht von Qatadah, Ar-Rabi', Ibn Juraij und Wahb und man sagt, dass er ihnen das Brechen des Sabbat erlaubte und dies ist die Ansicht von Al-Kalbi.” [Majma'-ul-Bayan Fi Tafsir-il-Qur'an, Band 2 Seite 301]

قال ابو علي الطبرسي: وقيل أن الذي أحل لـهم لحوم الإبل والشروب وبعض الطيور والحيتان مما كان قد حرم على بني إسرائيل عن قتادة والربيع وابن جريج ووهب وقيل أحل لكم الست عن الكلبي

Sunnitische Kommentare

Muhammad Ibn Jarir At-Tabari erklärt: „Der Prophet Jesus (a.) widersprach keinem der Rechtsurteile aus der Tora, mit Ausnahme dessen, was Gott für seine Anhänger im Evangelium erleichterte und darin eine schwere Last für sie darstellte.” Al-Muthanna berichtete von Ishaq, welcher von Abd-ul-Karim berichtete, welcher von Abd-us-Samad Ibn Ma'qil berichtete, dass Wahb Ibn Munabbih erklärte: „Wahrlich, Jesus (a.) folgte einst der Gesetzgebung von Moses (a.), hielt den Sabbat und empfing Jerusalem. Da sprach er zu den Kindern Israels: »Wahrlich, ich lade euch nicht dazu ein, entgegen den Verboten der Tora zu handeln, außer einigen Dingen, die ich euch erlaube und die euch verboten worden sind und ich lege euch Standhaftigkeit ans Herz.«” Bishr berichtete von Yazid, welcher von Sa'id berichtete, dass Qatadah betreffend dem Vers: »Und (ich komme), das zu bestätigen, was von der Tora vor mir vorhanden war, um euch einiges von dem zu erlauben, was euch verboten wurde« - 3:50 - Folgendes erklärte: „Das, womit Jesus (a.) entsandt wurde, war erleichternder als das, womit Moses (a.) entsandt wurde. Den Kindern Israels wurde das verboten, womit Moses (a.) entsandt wurde, wie das Fleisch der Rehe, das Bauchfell sowie Dinge der Vögel und Fische.” Al-Muthanna berichtete von Ishaq, welcher von Ibn Abi Ja'far berichtete, welcher von Abu Ja'far berichtete, dass Ar-Rabi betreffend dem Vers: »Und (ich komme), das zu bestätigen, was von der Tora vor mir vorhanden war, um euch einiges von dem zu erlauben, was euch verboten wurde« - 3:50 - Folgendes erklärte: „Das, womit Jesus (a.) entsandt wurde, war erleichternder als das, womit Moses (a.) entsandt wurde. Den Kindern Israels wurde das in der Tora verboten, womit Moses (a.) entsandt wurde, wie das Fleisch der Rehe und das Bauchfell und Gott erlaubte ihnen diese Dinge, durch die Zunge von Jesus (a.). Ihnen war das Fett verboten und durch das erlaubt, womit Jesus (a.) entsandt wurde und Dinge der Fische und der Vögel, was ihnen kein Hindernis war und Dinge, die ihnen verboten waren und Dinge, die sie belasteten. So wurde Jesus (a.) mit einer Erleichterung dafür im Evangelium entsandt und das, womit Jesus (a.) entsandt wurde, war erleichternder als das, womit Moses (a.) entsandt wurde.” Al-Qasim berichtete von Al-Husain, welcher von Hajjaj berichtete, dass Ibn Juraij betreffend dem Vers: »Um euch einiges von dem zu erlauben, was euch verboten wurde« - 3:50 - Folgendes erklärte: „Damit ist das Fleisch der Rehe gemeint und das Fett, was Jesus (a.) ihnen erlaubte, als er entsandt wurde und er wurde zu den Juden entsandt, welche uneinig wurden und sich spalteten.” [Al-Bayan Fi Tafsir-il-Qur'an, Band 3 Seite 383 - 384]

قال محمد بن جرير الطبري: لـم يخالف شيئاً من أحكامها إلا ما خفف الله عن أهلها فـي الإنـجيـل مـما كان مشدّداً علـيهم فـيها كما حدثني المثنى، قال: ثنا إسحاق، قال: ثنا عبد الكريم، قال: ثني عبد الصمد بن معقل، أنه سمع وهب بن منبه يقول: إن عيسى كان على شريعة موسى (ص)، وكان يسبت ويستقبل بيت المقدس، فقال لبني إسرائيل: إني لم أدعكم إلى خلاف حرف مما في التوراة إلا لأحل لكم بعض الذي حرم عليكم، وأضع عنكم من الآصار حدثني بشر، قال: ثنا يزيد، قال: ثنا سعيد، عن قتادة: (ومصدقا لما بين يدي من التوراة ولأحل لكم بعض الذي حرم عليكم) كان الذي جاء به عيسى ألين مما جاء به موسى، وكان قد حرم عليهم فيما جاء به موسى لحوم الإبل والثروب، وأشياء من الطير والحيتان حدثني المثنى، قال: ثنا إسحاق، قال: ثنا ابن أبي جعفر، عن أبيه، عن الربيع، في قوله:  (ومصدقا لما بين يدي من التوراة ولأحل لكم بعض الذي حرم عليكم) قال: كان الذي جاء به عيسى ألين من الذي جاء به موسى، قال: وكان حرم عليهم فيما جاء به موسى من التوراة لحوم الإبل والثروب فأحلها لهم على لسان عيسى، وحرمت عليهم الشحوم، وأحلت لهم فيما جاء به عيسى، وفي أشياء من السمك، وفي أشياء من الطير مما لا صيصية له، وفي أشياء حرمها عليهم، وشددها عليهم، فجاءهم عيسى بالتخفيف منه في الإنجيل، فكان الذي جاء به عيسى ألين من الذي جاء به موسى، صلوات الله عليه. حدثنا القاسم، قال: ثنا الحسين، قال: ثني حجاج عن ابن جريج، قوله: (ولأحل لكم بعض الذي حرم عليكم) قال: لحوم الإبل والشحوم لما بعث عيسى أحلها لهم، وبعث إلى اليهود فاختلفوا وتفرقوا

Fakhr-ud-Din Ar-Razi erklärt: „Auch wenn die Prophezeiung über Jesus (a.) in der Tora vorhanden ist, stellt weder sein Erscheinen noch seine Gesetzgebung einen Widerspruch zur Tora dar.” [Mafatih-ul-Ghaib / At-Tafsir-ul-Kabir, Band 8 Seite 63]

قال فخر الدين الرازي: وأيضاً إذا كانت البشارة بعيسى عليه السلام موجودة في التوراة لم يكن مجيء عيسى عليه السلام وشرعه مناقضاً للتوراة

Muhammad Ibn Ahmad Al-Qurtubi erklärt: „Die Behauptung, dass Jesus (a.) alles erlaubt hätte, ist bei den überprüfenden Leuten als Falsch zurückzuweisen, denn einiges oder ein Teil kann in diesem Fall nicht alles bedeuten, weil Jesus (a.) den Kindern Israels jene Dinge erlaubte, die ihnen Moses (a.) verboten hat, was Nahrung, Fett und anderes beinhaltet und weder erlaubte er ihnen den Mord noch den Diebstahl noch die Schändlichkeit.” [Al-Jami' Li-Ahkam-il-Qur'an, Band 4 Seite 96]

قال محمد بن أحمد القرطبي: وهذا القول غلط عند أهل النظر من أهل اللغة؛ لأن البعض والجزء لا يكونان بمعنى الكل في هذا الموضع، لأن عيسى صلى الله عليه وسلم إنما أحل لهم أشياء مما حرّمها عليهم موسى من أكل الشحوم وغيرها ولم يحل لهم القتل ولا السرقة ولا فاحشة

Jalal-ud-Din As-Suyuti erklärt: „Jenes, was in der Tora war. So erlaubte er ihnen von den Fischen und Vögeln, was für sie kein Hindernis darstellte.” [Tafsir Al-Jalalain, Seite 73]

قال جلال الدين السيوطي: فيها فأحل لهم من السمك والطير ما لا صيصية له

Abu-l-Fida' Ibn Kathir erklärte betreffend dem Vers: »Um euch einiges von dem zu erlauben, was euch verboten wurde« - 3:50 - Folgendes: „Darin sind Beweise enthalten, dass Jesus (a.) einiges vom Gesetz der Tora aufgehoben hat und das ist die richtige Ansicht.” [Tafsir Ibn Kathir, Band 1 Seite 373]

قال أبو الفداء ابن كثير في قوله { وَلاِحِلَّ لَكُم بَعْضَ ٱلَّذِي حُرِّمَ عَلَيْكُمْ } فيه دلالة على أن عيسى عليه السلام نسخ بعض شريعة التوراة، وهو الصحيح من القولين

Abu Hayyan Al-Andalusi erklärt: „Ibn Juraij sagte, dass Jesus (a.) den Kindern Israels das Fleisch der Rehe und das Fett erlaubte und Ar-Rabi' sagte, dass er ihnen Dinge der Fische erlaubte und was für sie kein Hindernis war von den Vögeln und das war in der Tora verboten.” [Bahr-ul-Muhit, Band 2 Seite 490]

قال أبو حيان الأندلسي: قال ابن جريج: أحل لهم لحوم الابل والشحوم. وقال الربيع: وأشياء من السمك وما لا ضئضئة له من الطير، وكان ذلك في التوراة محرماً

Biblische Belege

„Es war aber ein Mensch dort, der 38 Jahre in der Krankheit zugebracht hatte. Als Jesus diesen daliegen sah und erfuhr, daß er schon so lange Zeit [in diesem Zustand] war, spricht er zu ihm: »Willst du gesund werden?« Der Kranke antwortete ihm: »Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser bewegt wird; während ich aber selbst gehe, steigt ein anderer vor mir hinab.« Jesus spricht zu ihm: »Steh auf, nimm deine Liegematte und geh umher!« Und sogleich wurde der Mensch gesund, hob seine Liegematte auf und ging umher. Es war aber Sabbat an jenem Tag. Nun sprachen die Juden zu dem Geheilten: »Es ist Sabbat; es ist dir nicht erlaubt, die Liegematte zu tragen!« Er antwortete ihnen: »Der mich gesund machte, der sprach zu mir: Nimm deine Liegematte und geh umher!« Da fragten sie ihn: »Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Liegematte und geh umher?« Aber der Geheilte wußte nicht, wer es war, denn Jesus war weggegangen, weil so viel Volk an dem Ort war. Danach findet ihn Jesus im Tempel und spricht zu ihm: »Siehe, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, damit dir nicht etwas Schlimmeres widerfährt!« Da ging der Mensch hin und verkündete den Juden, daß es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. Und deshalb verfolgten die Juden Jesus und suchten ihn zu töten, weil er dies am Sabbat getan hatte. Jesus aber antwortete ihnen: »Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch.« Darum suchten die Juden nun noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte, womit er sich selbst Gott gleich machte.” [Johannes 5:5-18]

„Dankst du so dem Herrn, du törichtes und unweises Volk? Ist er nicht dein Vater, dein Schöpfer, der dich gemacht und bereitet hat?” [5. Mose 32:6] „Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich.” [1. Mose 1:26] „Und Gott der Herr sprach: »Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner, indem er erkennt, was gut und böse ist.«” [1. Buch Mose 3:22]

„So spricht der Herr: »Hütet euch um eurer Seele willen, daß ihr am Sabbattag keine Last auf euch nehmt und sie zu den Toren Jerusalems hineinbringt! Auch sollt ihr am Sabbattag keine Last aus euren Häusern tragen und kein Werk tun; sondern heiligt den Sabbattag, wie ich es euren Vätern geboten habe! Aber sie sind nicht gehorsam gewesen und haben ihr Ohr nicht [zu mir] geneigt, sondern sie haben sich hartnäckig geweigert, zu gehorchen oder Zucht anzunehmen.«” [Jeremia 17:21-23]

Einwand: Das Gesetz des Mose bleibt bestehen

„Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel.  Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit die der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht weit übertrifft, so werdet ihr gar nicht in das Reich der Himmel eingehen!” [Matthäus 5:17-20]

Antwort: Es ist von keinem Gesetz des Mose die Rede

Betrachtet man diesen Text genauer, so stellt man fest, dass Jesus (a.) nicht von einem bestimmten Gesetz oder einem bestimmten Propheten spricht, sondern von dem Gesetz und den Propheten allgemein und es ist auch in der Bibel erwähnt worden, dass andere Gesetze vor Moses (a.) herrschten, es also garnicht speziell um sein Gesetz oder Prophetentum gehen kann.

Folgende gesetzliche Veränderungen fanden laut der Bibel statt: „Und Gott sprach (zu Adam und Eva): »Siehe, ich habe euch alles samentragende Gewächs gegeben, das auf der ganzen Erdoberfläche wächst, auch alle Bäume, an denen samentragende Früchte sind. Sie sollen euch zur Nahrung dienen; aber allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich regt auf der Erde, allem, in dem eine lebendige Seele ist, habe ich jedes grüne Kraut zur Nahrung gegeben! Und es geschah so.«” [1. Moses 1:29-30] „Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: »Seid fruchtbar und mehrt euch und erfüllt die Erde! Furcht und Schrecken vor euch soll über alle Tiere der Erde kommen und über alle Vögel des Himmels, über alles, was sich regt auf dem Erdboden, und über alle Fische im Meer; in eure Hand sind sie gegeben! Alles, was sich regt und lebt, soll euch zur Nahrung dienen; wie das grüne Kraut habe ich es euch alles gegeben.«” [1. Moses 9:1-3] „Du sollst nichts essen, was ein Greuel ist. Das aber sind die Tiere, die ihr essen dürft: Rind, Schaf und Ziege, Hirsch und Gazelle und Damhirsch und Steinbock und Wisent und Antilope und Wildschaf;  und jedes Tier, das gespaltene Klauen hat, und zwar ganz gespaltene Klauen, und auch Widerkäuer ist unter den Tieren, das dürft ihr essen. Doch diese sollt ihr nicht essen von den Wiederkäuern und von denen, die vollständig gespaltene Klauen haben: Das Kamel, den Hasen und den Klippdachs; denn obwohl sie wiederkäuen, haben sie doch nicht vollständig gespaltene Klauen; sie sollen euch unrein sein. Das Schwein hat zwar ganz gespaltene Klauen, ist aber kein Wiederkäuer; es soll euch unrein sein. Von ihrem Fleisch sollt ihr nicht essen, und ihr Aas sollt ihr nicht anrühren.” [5. Moses 14:3-8]

Folgende Propheten traten laut der Bibel nach Jesus (a.) auf: „In diesen Tagen aber kamen Propheten von Jerusalem herab nach Antiochia. Und einer von ihnen, mit Namen Agabus, trat auf und zeigte durch den Geist eine große Hungersnot an, die über den ganzen Erdkreis kommen sollte; diese trat dann auch ein unter dem Kaiser Claudius.” [Apostelgeschichte 11:27-28] „Und in Antiochia waren in der dortigen Gemeinde einige Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene und Manahen, der mit dem Vierfürsten Herodes erzogen worden war, und Saulus.” [Apostelgeschichte 13:1] „Als wir uns aber mehrere Tage dort aufhielten, kam aus Judäa ein Prophet namens Agabus herab.” [Apostelgeschichte 21:10]

Schlussfolgerung

Es geht nicht um ein bestimmtes Gesetz oder ein bestimmtes Prophetentum. Jesus (a.) spricht im betreffenden Text darüber, dass es auch weiterhin das Gesetz und das Prophetentum an sich geben wird und beides im Allgemeinen nicht durch ihn beendet wurde.