Wird Imam Ali (a.) als Mücke bezeichnet?


Es folgt eine weitere Unwahrheit und deren Aufdeckung.
 
Die Behauptung

"In einem der größten Tafsirbücher der Schia, nämlich Tafsir Al Qummi 1/34, sowie dies auch in Bihar Al Anwar 3/393 zufineden ist, erklärt er zum Vers 2:26 ""Allah schämt Sich nicht, ein Gleichnis auch nur mit einer Mücke oder mit etwas darüber (hinaus) zu prägen."" folgendes: ""Die Mücke ist Amirulmumini, und was drüber ist, ist der Prophet!"" Für Qummi ist Imam Ali Radiallahu Anahu also, im Quran als Mücke genannt worden." 

Die Realität

Ali Ibn Ibrahim Al-Qummi erwähnt folgenden Vers: »Gott schämt sich nicht, als Gleichnis eine Mücke oder das, was darüber hinausgeht, zu nehmen.« - 2:26 - Ibrahim Ibn Hashim berichtete von An-Nadir Ibn Suwaid, welcher von Al-Qasim Ibn Sulaiman berichtete, welcher von Mu'alla Ibn Khunais berichtete, dass Imam Ja'far As-Sadiq (a.) erklärte: „Wahrlich, dieses Gleichnis, was Gott nahm, war für Imam Ali (a.) und so ist mit der Mücke Imam Ali (a.) gemeint und mit dem, was darüber hinausgeht, ist der Prophet Muhammad (s.) gemeint.” [Tafsir Al-Qummi, Band 1 Seite 34 - 35; Bihar-ul-Anwar von Al-Majlisi, Band 24 Seite 392; Mustadrak Safinat-il-Bihar von Ash-Shahrudi, Band 1 Seite 376; Nur-uth-Thaqalain von Al-Huwaizi, Band 1 Seite 45]

فقال الله عز وجل إن الله لا يستحيي أن يضرب مثلا ما بعوضة فما فوقها قال وحدثني أبي عن النضر بن سويد عن القسم بن سليمان عن المعلى بن خنيس عن أبي عبد الله عليه السلام إن هذا المثل ضربه الله لأمير المؤمنين عليه السلام فالبعوضة أمير المؤمنين عليه السلام وما فوقها رسول الله صلى الله عليه وآله

Die Authentizität

In der Überlieferungskette befindet sich Al-Mu'alla Ibn Khunais.

An-Najashi sagt: „Er ist äußerst unauthentisch und auf ihn ist kein Verlass.” [Rijal-un-Najashi, Seite 358]

قال النجاشي: ضعيف جداً لا يعول عليه

Ibn Al-Ghada'iri sagt: „Die Übertreiber führen vieles auf ihn zurück und ich sehe für seine Überlieferungen keine einzige Grundlage.” [Mu'jam Rijal-il-Hadith, Band 19 Seite 258 Nummer 12525]

وقال ابن الغضائرى: والغلاة يضيقون إليه كثيراً، ولا أرى الاعتماد على شى‏ء من حديثه

Ebenso beinhaltet die Überlieferungskette Al-Qasim Ibn Sulaiman.

As-Sabzawari sagt: „Er ist unbekannt.” [Majma'-ul-Fawa'id, Band 13 Seite 140]


قال السبزواري: المجهول

Al-Ardabili sagt: „Er ist unauthentisch.” [Jami'-ul-Ruwah, Band 2 Seite 510]


قال الأردبيلي: ضعيف .. وهو مهمل

Al-Baha'i Al-Amili sagt: „Alles, was sich von ihm in den Büchern der Überlieferer befindet, ist fahrlässig und nicht vertrauenswürdig.” [Al-Habl-ul-Matin, Seite 184]


قال البهائي العاملي: وكل منهما في كتب الرجال مهمل غير موثق

Somit ist die Überlieferung unauthentisch.

Der Inhalt

Selbst wenn die Überlieferung authentisch wäre, so müsste sie nicht zwangsmäßig eine Schmähung für Imam Ali (a.) darstellen, denn Imam Ja'far As-Sadiq (a.) sagt nicht, dass der Vers über eine Mücke spricht und die Mücke Imam Ali (a.) wäre, sondern Imam Ja'far As-Sadiq (a.) erklärt, dass Gott das Gleichnis mit Imam Ali (a.) machte und nicht mit einer Mücke.

Schauen wir uns ein anderes Beispiel aus einem sunnitischen Tafsir an.

Fakhr-ud-Din Ar-Razi erwähnt folgenden Vers: »Sprich: O Gott, der Du über die Königsherrschaft verfügst, Du gibst die Königsherrschaft, wem Du willst, und Du nimmst die Königsherrschaft, wem Du willst. Du verleihst Macht, wem Du willst, und Du erniedrigst, wen Du willst. In deiner Hand liegt das Gute. Du hast Macht zu allen Dingen.« - 3:26 - Ar-Razi erklärt: „So wisse, dass die Bedeutung von der Hand die Macht ist, womit gemeint ist: »In deiner Macht liegt das Gute.«” [Mafatih-ul-Ghaib / At-Tafsir-ul-Kabir, Band 8 Seite 9]

وفي قوله تعالى: ( قل اللهم مالك الملك تؤتى الملك من تشآء وتنزع الملك ممن تشآء وتعز من تشآء وتذل من تشآء بيدك الخير إنك على كل شىء قدير ) قال فخر الدين الرازي: فاعلم أن المراد من اليد هو القدرة، والمعنى بقدرتك الخير

Es wäre gegen den Verstand zu behaupten, dass Gott eine Hand besäße und dieses Gliedmaß seine Macht wäre und genau so wäre es gegen den Verstand zu behaupten, dass es eine Mücke gebe und diese Mücke Imam Ali (a.) wäre, Gott bewahre. So wie Gott kein Gliedmaß besitzt, so ist Imam Ali (a.) auch keine Mücke und so wie es um die Macht Gottes geht, so geht es um ein Gleichnis mit Imam Ali (a.).

Der Vers wäre also folgendermaßen zu verstehen: „Gott schämt sich nicht, als Gleichnis Ali oder Muhammad, der darüber hinausgeht, zu nehmen. Diejenigen nun, die glauben, wissen, daß es die Wahrheit von ihrem Herrn ist. Diejenigen, die ungläubig sind, sagen: »Was will Gott mit einem solchen Gleichnis?« Er führt damit viele irre und leitet damit viele recht. Und Er führt damit nur die Frevler irre.” [Al-Baqarah 2:26]

Al-Mirza Muhammad Al-Mashhadi erklärt: „Die Bedeutung ist, dass Imam Ali (a.) trotz seiner Erhabenheit, in Bezug auf die Gewaltigkeit Gottes, keine Erhabenheit besitzt und, dass er bei Ihm, in Bezug auf die gesamte Schöpfung, wie eine Mücke ist.” [Tafsir Kanz-id-Daqa'iq, Band 1 Seite 206]

قال الميرزا محمد المشهدي: أنه مع عظمته بالنسبة إلى جبروته تعالى، ليست له عظمة، وأنه بالنسبة إليه تعالى كالبعوضة بالنسبة إلى المخلوقين

Eine Schlechte Nachricht

Nachdem wir nun Licht ins Dunkle gebracht haben, kommen wir zu den Quellen der Gegenseite. Betrachten wir diese, so stellen wir fest, dass Imam Ali (a.) sowie der Rest der Welt bei Gott nicht einmal den Wert des Flügels einer Mücke haben, geschweige denn einer Mücke selber.

Abu-l-Fida' Ibn Kathir erklärt: „Die Bedeutung des Verses besteht darin, dass Gott uns darüber benachrichtigt, dass Er Sich nicht schämt, also Sich nicht zu Stolz dafür ist und es wird auch gesagt, dass Er Sich nicht davor fürchtet, als Gleichnis irgendetwas zu nehmen, mag es groß oder klein sein.” [Tafsir Ibn Kathir, Band 1 Seite 67]

قال أبو الفداء ابن كثير: ومعنى الآية أنه تعالى أخبر أنه لا يستحي أي لا يستنكف وقيل لا يخشى أن يضرب مثلا ما أي مثل كان بأي شئ كان صغيرا كان أو كبيرا

Ahmad Ibn Ibrahim berichtete von Qurad, welcher von seinem Vater Ja'far Ar-Razi berichtete, dass Ar-Rabi' betreffend dem Vers: »Gott schämt sich nicht, als Gleichnis eine Mücke oder das, was darüber hinausgeht, zu nehmen.« - 2:26 Folgendes erklärte: „Dieses Gleichnis nimmt Gott für die ganze Welt.” [Jami'-ul-Bayan Fi Tafsir-il-Qur'an von Muhammad Ibn Jarir At-Tabari, Band 1 Seite 256]

حدثنـي به أحمد بن إبراهيـم، قال: حدثنا قُراد عن أبـي جعفر الرازي، عن الربـيع بن أنس، فـي قوله تعالـى: { إنَّ اللَّهَ لا يَسْتَـحِيِـي أنْ يَضرِبَ مَثَلاً مَا بَعُوضَةٌ فَمَا فَوْقَهَا } قال: هذا مثل ضربه الله للدنـيا

Sahl Ibn Sa'd berichtete, dass der Prophet Muhammad (s.) sagte: „Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele ist, wenn die ganze Welt bei Gott auch nur wie der Flügel einer Mücke wäre, so würde ein Ungläubiger nicht einen einzigen Schluck Wasser daraus trinken dürfen.” [Sunan At-Tirmidhi, Band 4 Seite 560 Hadith 2320: Hasan Gharib, Abu Isa At-Tirmidhi stufte die Überlieferungskette als befremdend gut ein; Al-Jami' Li-Ahkam-il-Qur'an von Al-Qurtubi, Band 16 Seite 88]

حَدَّثَنَا ابْنُ كَاسِبٍ يَعْقُوبُ بْنُ حُمَيْدٍ أَخْبَرَنَا زَكَرِيَّا بْنُ مَنْظُورِ بْنِ ثَعْلَبَةَ عَنْ أَبِي حَازِمٍ عَنْ سَهْلِ بْنِ سَعْدٍ أَنّ النَّبِيَّ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَالَ: وَالَّذِي نَفْسِي بِيَدِهِ لَوْ كَانَتِ الدُّنْيَا تَعْدِلُ عِنْدَ اللَّهِ جَنَاحَ بَعُوضَةٍ، مَا سَقَى كَافِرًا مِنْهَا شَرْبَةَ مَاءٍ. قَالَ أَبُو عِيسَى التِّرْمِذِي: حَدِيثٌ حَسَنٌ غَرِيبٌ

Anas Ibn Malik berichtete, dass der Gesandte Gottes (s.) sagte: „Selbst wenn der Gläubige in einem Loch wäre, so würde ihm nur das schaden, was Gott für ihn bestimmt hat. Wenn die ganze Welt bei Gott auch nur das Gewicht des Flügels einer Mücke wäre, so würde ein Ungläubiger nicht einen einzigen Schluck Wasser daraus trinken dürfen.” [Musnad-ush-Shihab von Muhammad Ibn Salamah, Band 2 Seite 316 Hadith 1438]

أخبرنا محمد بن الحسين الموصلي أبنا علي بن عمر الدارقطني نا عبد الله بن جعفر بن أحمد بن خشيش ثنا عثمان بن معبد بن نوح ثنا أبو بكر بن أبي شيبة ثنا أبو قتادة بن يعقوب بن عبد الله بن ثعلبة بن صعير العذري عن بن أخي بن شهاب عن بن شهاب عن أنس بن مالك قال قال رسول الله صلى الله عليه وسلم لو أن المؤمن في جحر لقيض الله له فيه من يؤذيه لو كانت الدنيا تزن عند الله جناح بعوضة ما سقى كافرا منها شربة ماء

Abdullah Ibn Umar berichtete, dass der Heilige Prophet (s.) sagte: „Wenn die ganze Welt bei Gott auch nur das Gewicht des Flügels einer Mücke wäre, so würde ein Ungläubiger nicht einen einzigen Schluck Wasser daraus trinken dürfen.” [Musnad-ush-Shihab von Muhammad Ibn Salamah, Band 2 Seite 316 - 317 Hadith 1439]

أخبرنا أبو الفتح محمد بن الحسين البغدادي العطار نزيل البصرة ثنا أبو نصر أحمد بن الحسن بن محمد الشاهي ثنا أبو الحسن علي بن عيسى بن المثنى ثنا أبو جعفر محمد بن أحمد بن أبي عون ثنا أبو مصعب عن مالك عن نافع عن بن عمر أن رسول الله صلى الله عليه وسلم قال لو كانت الدنيا تزن عند الله تعالى جناح بعوضة ما سقى كافرا منها شربة ماء

Abu Hurairah berichtete, dass der Prophet Muhammad (s.) sagte: „Wenn die ganze Welt bei Gott auch nur wie der Flügel einer Mücke wäre, so würde ein Ungläubiger nicht einen einzigen Schluck Wasser daraus trinken dürfen. Wenn der Sohn Adams zwei Täler mit Vermögen hätte, so würde er sich ein drittes Tal wünschen.” [Musnad-ush-Shihab von Muhammad Ibn Salamah, Band 2 Seite 317 Hadith 1440]

أنا أبو القاسم يحيى بن علي الصواف نا أبو الحسن محمد بن أحمد بن عبد السلام نا أحمد بن إسحاق العنزي نا علي بن حجر نا محمد بن عمار اليماني عن صالح مولى التوأمة عن أبي هريرة قال قال رسول الله صلى الله عليه وسلم لو كانت الدنيا تعدل عند الله جناح بعوضة ما سقى كافرا منها شربة لو أن لابن آدم واديين من مال لابتغى إليهما ثالثا

Abu Hurairah berichtete, dass der Gesandte Gottes (s.) sagte: „Wahrlich, selbst wenn der großartigste und gewaltigste Mann am Jüngsten Tag erscheint, so ist er bei Gott nicht einmal das Gewicht des Flügels einer Mücke.” Dann rezitierte er: „Und Wir werden ihnen am Tag der Auferstehung kein Gewicht beimessen.” [Sahih Muslim, Band 8 Seite 125; Umdat-ul-Qari Fi Sharh Sahih-il-Bukhari von Badr-ud-Din Al-Ayni, Band 19 Seite 49 Hadith 9274; Ad-Durr-ul-Manthur von Jalal-ud-Din As-Suyuti, Band 4 Seite 254]

أبو بكر بن إسحاق حدثنا يحيى بن بكير حدثني المغيرة (يعنى الحزامي) عن أبي الزناد عن الأعرج عن أبي هريرة عن رسول الله صلى الله عليه وسلم قال إنه ليأتي الرجل العظيم السمين يوم القيامة لا يزن عند الله جناح بعوضة اقرؤا فلا نقيم لهم يوم القيامة وزنا

Ist es eine reine Erniedrigung, wenn uns der Allmächtige durch die Zunge Seines Gesandten (s.) unseren tatsächlichen Wert mitteilt oder zeigt es uns eher, wie abhängig und bedürftig wir Gott gegenüber sind, ohne Ihn zu keiner Ehre gelangen und wir uns statt des Hochmuts die Demut und Bescheidenheit aneignen sollten?