Die wahre Neigung von Umar

 

Leider gibt es heutzutage einige Leute, die behaupten, der Gefährte des Propheten (s.), Umar Ibn Al-Khattab, sei homosexuell gewesen. Dies entspricht jedoch nicht der Wahrheit. Der folgende Beitrag wird dieses Missverständnis aus der Welt schaffen.

Die Neigung zu den Geschlechtern

Hassan Al-Kufi berichtete, dass man in der Regierungszeit von Umar Ibn Al-Khattab zu ihm sprach: „O Nachfolger vom Nachfolger des Gesandten Gottes!“ Umar antwortete: „Dies ist eine Sache, die sich in die Länge zieht. Jedesmal, wenn ein Nachfolger kommt, sprechen die Leute: »O Nachfolger des Nachfolgers des Nachfolgers des Gesandten Gottes!« Viel eher seid ihr die Gläubigen und ich bin euer Befehlshaber. So nennt mich Befehlshaber der Gläubigen!“ [Al-Yaqin von Ibn Tawus, Seite 29 Hadith 1; Al-Ghadir von Al-Amini, Band 8 Seite 86]

أخرج الطبري في تاريخه بالإسناد عن حسان الكوفي، قال: لما ولي عمر قيل: يا خليفة خليفة رسول الله. فقال عمر: هذا أمر يطول، كل ما جاء خليفة قالوا: يا خليفة خليفة خليفة رسول الله. بل أنتم المؤمنون وأنا أميركم، فسمي أمير المؤمنين

Muhammad Ibn Isma'il Ar-Razi berichtete, dass ein Mann zu Imam Ja'far As-Sadiq (a.) eintrat und sprach: „Der Frieden sei auf dir, o Befehlshaber der Gläubigen!“ Da richtete sich Imam As-Sadiq (a.) auf und sprach: „Dieser Name gebührt keinem außer dem Befehlshaber der Gläubigen (a.)! Gott Selber nannte Imam Ali (a.) so und keiner außer ihm wird so genannt und ist damit zufrieden außer einem Mann, dem andere Männer beiwohnen und wenn ihm niemand beiwohnt, so befindet er sich in der Versuchung dazu.“ [Bihar-ul-Anwar, Band 37 Seite 331 Hadith 70; Bihar-ul-Anwar, Band 31 Seite 95: Thabt, Al-Majlisi stufte die Überlieferung als bestätigt ein; Tafsir Al-Ayyashi, Band 1 Seite 276 Hadith 274]

العياشي: عن محمد بن إسماعيل الرازي، عن رجل سماه، عن أبي عبد الله عليه السلام قال: دخل رجل على أبي عبد الله فقال: السلام عليك يا أمير المؤمنين فقام على قدميه فقال: مه هذا اسم لا يصلح الا لأمير المؤمنين عليه السلام، الله سماه به ولم يسم به أحد غيره فرضى به الا كان منكوحا وإن لم يكن ابتلي به. قال المجلسي رضي الله عنه: أثبت

Muhammad Ibn Sirin berichtete, dass Umar Ibn Al-Khattab sagte: „Nichts blieb an Gewohnheiten aus der Zeit der Unwissenheit übrig außer, dass es mir gleichgültig ist, wem von den Menschen ich beiwohne und wer von den Menschen mir beiwohnt.“ [Tabaqat-ul-Kubra von Ibn Sa'd, Hadith 3714]

قال: أخبرنا قال: أخبرنا إسحاق بن يوسف الأزرق، ومحمد بن عبد الله الأنصاري، وهوذة بن خليفة، قالوا: أخبرنا ابن عون، عن محمد بن سيرين، قال: قال عمر بن الخطاب: ما بقي في شيء من أمر الجاهلية إلا أني لست أبالي إلى أي الناس نكحت، وأيهم أنكحت

  • 1. Einwand: Mit dem Wort Nas (Menschen) sind nur Frauen gemeint!

1. Antwort: Diese Behauptung ist als unwahr zurückzuweisen. Was das Wort Nas (Menschen) anbelangt, so heißt es im Qur'an: „Sprich: lch nehme meine Zuflucht beim Herrn der Menschen, dem König der Menschen, dem Gott der Menschen.“ [An-Nas 114-1-3]

قل أعوذ برب الناس ملك الناس إله الناس

Wäre es richtig, dass sich das Wort Nas (Menschen) nur auf Frauen bezieht, so wäre Gott lediglich der Herr der Frauen. Da Er aber sowohl der Herr der Frauen als auch der Männer ist, wird die Aussage von Umar Ibn Al-Khattab um so deutlicher: „Nichts blieb an Gewohnheiten aus der Zeit der Unwissenheit übrig außer, dass es mir gleichgültig ist, wem von den Männern und Frauen ich beiwohne und wer von den Männern und Frauen mir beiwohnt.“

  • 2. Einwand: Das Wort Nikah hier bedeutet Heirat und nicht Beiwohnen!

2. Antwort: Es ist zwar richtig, dass eine Bedeutung des Wortes Nikah Heirat ist, doch ebenso bedeutet das Wort Beiwohnen, also Geschlechtsverkehr haben.

Thabit Ibn Aslam berichtete, dass Anas Ibn Malik sagte: „Die Juden pflegten es, wenn die Frau unter ihnen die Menstruation hatte, nicht mit ihr zu essen und sich nicht mit ihnen in den Häusern zu vereinen. Daher fragten die Gefährten den Propheten Muhammad (s.) danach und so offenbarte Gott: »Und sie befragen dich über die Menstruation. Sprich: Sie ist ein Leiden. So haltet euch von den Frauen während der Menstruation fern!« - 2:222 - Und der Prophet Muhammad (s.) sagte: »Ihr dürft alles machen außer dem Beiwohnen (Nikah)!«“ [Sahih Muslim, Hadith 302 in Arabisch, Buch 3 Hadith 592 in Englisch]

وحدثني زهير بن حرب حدثنا عبد الرحمن بن مهدي حدثنا حماد بن سلمة حدثنا ثابت عن أنس أن اليهود كانوا إذا حاضت المرأة فيهم لم يؤاكلوها ولم يجامعوهن في البيوت فسأل أصحاب النبي صلى الله عليه وسلم النبي صلى الله عليه وسلم فأنزل الله تعالى ويسألونك عن المحيض قل هو أذى فاعتزلوا النساء في المحيض إلى آخر الآية فقال رسول الله صلى الله عليه وسلم اصنعوا كل شيء إلا النكاح

Ali Ibn Abi Talhah berichtete, dass Abdullah Ibn Abbas betreffend dem Vers: »So haltet euch von den Frauen während der Menstruation fern!« - 2:222 - Folgendes sagte: „Haltet euch davon fern, ihren Lenden beizuwohnen (Nikah).“ [Al-Muhalla von Ibn Hazm, Band 2 Seite 183]

وعن علي بن أبي طلحة عن ابن عباس (فاعتزلوا النساء في المحيض) قال: اعزلوا نكاح فروجهن

Wäre es richtig, dass sich das Wort Nikah (Beiwohnen) nur auf die Heirat bezieht, so dürfte man die Frau nicht heiraten, wenn sie ihre Menstruation hat. Da dies aber nicht richtig ist, bezieht sich das Wort Nikah (Beiwohnen) folglich auf den Geschlechtsverkehr. Die Aussage von Umar Ibn Al-Khattab wird um so deutlicher: „Nichts blieb an Gewohnheiten aus der Zeit der Unwissenheit übrig außer, dass es mir gleichgültig ist, wem von den Männern und Frauen ich beiwohne und wer von den Männern und Frauen mir beiwohnt.“

Eine Heirat unter Männern, die ohne Zweifel genau so zu den Menschen gehören wie die Frauen, ist weder aus der Zeit der Unwissenheit bekannt noch aus der islamischen, der Geschlechtsverkehr hingegen schon. Es war Umar Ibn Al-Khattab also egal, mit welchen Menschen er Geschlechtsverkehr hatte, seien es Männer oder Frauen.

Muhammad Al-Baqir Al-Majlisi schreibt: „In einer Sammlung von As-Suyuti heißt es im Verzeichnis des Wörterbuchs unter dem Wort Al-Ubanah (der Mann, dem andere Männer beiwohnen): »Dies betraf in der Zeit der Unwissenheit fünf Personen, von denen einer unser Gebieter Umar Ibn Al-Khattab war.«” [Bihar-ul-Anwar von Al-Majlisi, Band 31 Seite 95]

قال محمد الباقر المجلسي رضي الله عنه: ما جاء في حاشية السيوطي المدونة على القاموس في لفظ ( (الأُبَنَة ): أنها كانت في خمسة في زمن الجاهلية أحدهم سيدنا عمر

Die Neigung zum weiblichen Geschlecht

Affan Ibn Muslim berichtete von Hammad Ibn Salamah, welcher von Ali Ibn Zaid berichtete, dass Atikah Bint Zaid unter der Obhut von Abdullah Ibn Abi Bakr war, der ihr daraufhin verstarb und er vereinbarte mit ihr, dass sie nach ihm keinen anderen heiratet. Daher hielt sie sich daran und heiratete keinen. Sie erhielt zwar Heiratsanträge, aber sie lehnte diese ab. Da sprach Umar Ibn Al-Khattab zu ihrem Vormund: „Schlag mich ihr vor!“ Und er schlug ihn ihr vor, doch sie lehnte auch Umar ab. Danach sprach Umar: „Verheirate mich mit ihr!“ Und er verheiratete ihn mit ihr. Daraufhin kam Umar zu ihr und trat bei ihr herein und er drängte und bekämpfte sie bis er sie unterworfen hatte und so wohnte er ihr dann bei. Als er den Geschlechtsverkehr mit ihr beendet hatte, sprach er: „Pfui, Pfui, Pfui!“ Und er sagte Pfui wegen ihr. Dann ging er von ihr raus und ließ von ihr ab. [Tabaqat-ul-Kubra von Ibn Sa'd, Hadith 10449]

خبرنا أخبرنا عفان بن مسلم، حدثنا حماد بن سلمة، أخبرنا علي بن زيد، أن عاتكة بنت زيد كانت تحت عبد الله بن أبي بكر فمات عنها، واشترط عليها أن لا تزوج بعده، فتبتلت وجعلت لا تزوج، وجعل الرجال يخطبونها وجعلت تأبى، فقال عمر لوليها: "اذكرني لها" فذكره لها فأبت عمر أيضا، فقال عمر: "زوجنيها" فزوجه إياها، فأتاها عمر فدخل عليها فعاركها حتى غلبها على نفسها، فنكحها، فلما فرغ، قال: "أف، أف، أف" أفف بها ، ثم خرج من عندها وتركها

  • 1. Einwand: Ibn Sa'd sagt in Tabaqat-ul-Kubra 7/252, dass Ali Ibn Zaid schwach ist und daher ist die Überlieferung unauthentisch.

1. Antwort: Dies mag die Meinung von Ibn Sa'd sein, doch betrachtet man andere Gelehrte wie Muslim und At-Tirmidhi, welche zu den Verfassern der sechs wichtigsten Überlieferungsbücher des Sunnitentum gehören, so kommt man zu einem anderen Ergebnis.

Ibn Hajar Al-Asqalani schreibt: „Al-Bukhari in seinem Werk Al-Adab-ul-Mufrad und Muslim und die Vier berichten von Ali Ibn Zaid Ibn Abdillah Ibn Abi Mulaikah Zuhair Ibn Abdillah Ibn Jad'an Ibn Amr Ibn Ka'b Ibn Sa'd Ibn Tayyim Ibn Murrah At-Tamimi, der Abu-l-Hasan Al-Basri genannt wird und aus Mekka stammt. Er berichtete unter anderem von Anas Ibn Malik, Sa'id Ibn Al-Musayyib, Abu Uthman An-Nahdi, Abu Nadrah Al-Abdi, Abu Rafi' As-Sa'igh und Al-Hasan Al-Basri. Ibn Sa'd sagte: »Er wurde geboren, während er blind war und er hat viel überliefert, doch er ist schwach und auf seine Überlieferungen darf man nicht bauen.« Ya'qub Ibn Shaibah sagte: »Er ist vertrauenswürdig und ein rechtschaffener Überlieferer.« Abu Isa At-Tirmidhi sagte: »Er ist wahrhaftig.« Sa'id Al-Jariri sagte: »Die vorzüglichsten Rechtsgelehrten von Basra sind Umyan Qatadah, Ali Ibn Zaid und Ash'ath Al-Hadani.« Khaliqah sagte: »Muslim überlieferte für ihn.« As-Saji sagte: »Er gehört zu den wahrhaftigen Leuten.«“ [Tahdhib-ut-Tahdhib von Ibn Hajar Al-Asqalani, Band 7 Seite 283 - 285]

قال ابن حجر العسقلاني: البخاري في الأدب المفرد ومسلم والأربعة علي بن زيد بن عبد الله بن أبي مليكة زهير بن عبد الله بن جدعان ابن عمرو بن كعب بن سعد بن تيم بن مرة التيمي أبو الحسن البصري أصله من مكة. روى عن أنس بن مالك وسعيد بن المسيب وأبي عثمان النهدي وأبي نضرة العبدي وأبي رافع الصائغ والحسن البصري .. قال ابن سعد ولد وهو أعمى وكان كثير الحديث وفيه ضعف ولا يحتج به. وقال يعقوب بن شيبة ثقة صلاح الحديث. وقال الترمذي صدوق وقال سعيد الجريري: أصبح فقهاء البصرة عميان قتادة وعلي بن زيد وأشعث الحداني وقال خليقة روى له مسلم. وقال الساجي كان من أهل الصدق

  • 2. Einwand: Die Überlieferungskette ist unterbrochen (Munqati'), denn Ali Ibn Zaid wurde 10 Jahre nach der Hochzeit von Umar Ibn Al-Khattab geboren und solche Überlieferungsketten kann man nicht akzeptieren.

2. Antwort: Dies mag die Meinung von dem ein oder anderen sein, doch sind Gelehrte wie Muhammad Nasir-ud-Din Al-Albani anderer Ansicht: „Die unterbrochene Überlieferung (Munqati'), welche von vertrauenswürdigen Überlieferern berichtet wird, ist nicht wie andere und daher ist die unterbrochene Überlieferung von vertrauenswürdigen Überlieferern zu akzeptieren.” [Al-Mash Ala-l-Jawrabain von Al-Albani, Seite 29]

قال ناصر الدين الألباني: لأن مقطوع الثقة ليس كغيره ولذلك قبل من المراسيل مراسيل الثقات

Auch akzeptierte der Gelehrte Muslim Ibn Al-Hajjaj Überlieferungen als authentisch (Sahih), wobei der Überlieferer zwar nicht anwesend war, aber dennoch als vertrauenswürdig gilt.

Abu Hazim berichtete, dass Abu Hurairah sagte: „Der Prophet Muhammad (s.) sagte zu seinem Onkel vor seinem Tod: »Sprich: Keiner ist anbetungswürdig außer dem einen und einzigen Gott. So werde ich für dich am Tag der Auferstehung Zeugnis ablegnen.« Doch sein Onkel lehnte es ab und so offenbarte Gott: »Du kannst nicht rechtleiten, wen du gern möchtest.«” - 28:56 - [Sahih Muslim, Hadith 25 in Arabisch, Buch 1 Hadith 37 in Englisch]

حدثنا محمد بن عباد وابن أبي عمر قالا حدثنا مروان عن يزيد وهو ابن كيسان عن أبي حازم عن أبي هريرة قال قال رسول الله صلى الله عليه وسلم لعمه عند الموت قل لا إله إلا الله أشهد لك بها يوم القيامة فأبى فأنزل الله إنك لا تهدي من أحببت الآية

Abu Talib (a.) starb 10 Jahre, bevor Abu Hurairah den Propheten Muhammad (s.) überhaupt zu Gesicht bekam. Somit war Abu Hurairah nicht bei seinem Tod anwesend.

Die Realität der Bemühungen von Umar wird damit deutlicher: Daraufhin kam Umar zu ihr und trat bei ihr herein und er drängte und bekämpfte sie bis er sie unterworfen hatte und so wohnte er ihr dann bei.

Schlussfolgerung

Die Behauptung, dass Umar Ibn Al-Khattab homosexuell gewesen sei, ist falsch. Zwar pflegte er es mit Männern den Geschlechtsverkehr zu vollziehen, doch tat er dies ebenso mit Frauen. Dies belegt sein Interesse an beiden Geschlechtern. Seine Bereitschaft, Frauen zu unterwerfen und ihnen sogar gewaltsam beizuwohnen, ist ein weiteres Zeugnis für diese Tatsache.